Seit Wochen wird medial und in vielen Gruppen über das Konzert der rechts-nationalen Band FREI.WILD diskutiert, das am 10. Mai in der Grazer Stadthalle geplant ist. Die Sozialistische Jugend Graz (SJ), die Junge Generation in der SPÖ Graz (JG) und der Verband Sozialistischer Student_innen Graz (VSStÖ) haben aus diesem Grund in den gestrigen Vorstand der Grazer SPÖ einen Antrag eingebracht, der sich klar gegen Einstiegsdrogen in rechtsextremes Gedankengut, wie zum Beispiel die Band FREI.WILD, ausspricht. Dieser Antrag wurde mit nur einer Enthaltung angenommen.
„Bands wie FREI.WILD sind mit rechtsextremem und gewaltverherrlichendem Gedankengut hinter der Maske der Heimatliebe eine klare Einstiegsdroge in radikale Kreise. Auch wenn Bürgermeister Nagl und Co. das nicht wahrhaben wollen: In der Menschenrechtshauptstadt Graz darf es nicht unkommentiert bleiben, wenn solche Gruppen auftreten. Wir sind deswegen froh, dass die SPÖ unserem Antrag zugestimmt hat! Die Grazer Sozialdemokratie erkennt die Gefahr dieser Band damit an und spricht sich für die Erstellung eines Grundsatzkatalogs für alle Spielstätten aus, an denen die Stadt Graz beteiligt ist!“, so SJ-Vorsitzender Sebastian Pay. Mit einem solchen Kriterienkatalog soll klar und öffentlich kommuniziert werden, welche Gruppen dem Grundkonsens der Pluralität und Offenheit der Stadt Graz widersprechen.
„Uns geht es nicht um Zensur – die Meinungsfreiheit ist unser höchstes Gut, das hat die Geschichte des 20. Jahrhunderts auch in Graz oft genug bewiesen. Aber auch die Freiheit der Kunst endet dort, wo durch Gewaltaufrufe und Beschimpfungen die Freiheit besonders von Randgruppen endet. Diesen Punkt haben Gruppen wie FREI.WILD aus unserer Sicht leider überschritten“, erklärt JG-Vorsitzende Daniela Fruhmann.
Mit ihrem Antrag folgten die roten Jugendorganisationen zahlreichen Protesten von Mauthausen-Komitee und DÖW gegen den geplanten FREI.WILD-Auftritt. „Wir würden uns als Jugendorganisationen wünschen, dass der Grazer Gemeinderat sich mit dem geforderten Grundsatzkatlog beschäftigt!“, so Pay und Fruhmann abschließend.